Heft #29
Das menschliche Bewusstsein besitzt die Fähigkeit, das Leben zu entwerfen, das es zeitlich überdauern wird. Dieses Werk des Geistes überkreuzt sich in der nahen und ferneren Zukunft mit anderen entsprechenden Werken, und in ihrer Begegnung verwebt sich das Geflecht der Ideen und Gegenstände unserer Welt auf eine derartige Weise, dass niemand mehr wird sagen können, wo eine Bemühung beginnt oder endet.
Costas Kouvelis‘ Tod war für uns, die Menschen von Exantas, ein schwerer Verlust, ein emotionaler Einschnitt, der nicht leicht vernarbt, so dass viele Freunde der Zeitschrift befürchteten, deren Zyklus möge zu Ende gehen. Die Optimistischeren dachten, dass sich – wie gemeinhin gesagt wird – mit dem Abschluss dieses Zyklus möglicherweise ein neuer eröffnen werde.
Als wir zur Planung der Nummer 29 von Exantas die ersten, Treffen des neuen Redaktionskomitees durchführten, stellten wir fest, dass unser Weg der dialektische Umgang mit den beiden genannten Tendenzen ist. Wir beschlossen also, eine Reihe von Änderungen vorzunehmen, ohne das Herz von Exantas anzutasten, Änderungen, die uns schon seit geraumer Zeit vorschwebten und die auch Costas erörterte.
Der Leser wird sehen, dass wir versucht haben, Exantas zugänglicher und lesbarer zu machen, indem wir in die verlegerische Modernisierung der Zeitschrift investiert haben, sowohl was das Erscheinungsbild als auch den Inhalt betrifft. Unsere wichtigste Neuerung ist jedoch, dass die Nr. 29 von Exantas vollkommen zweisprachig ist. Nun genießt jeder Leser Zugang zum gesamten Inhalt des Hefts.
Die vorgenommenen Änderungen sind zahlreich. Die kleinen Fehler und Verspätungen sind bei einem Unterfangen, dass sich auf freiwillige Mitarbeit stützt, unvermeidlich. Wir bitten dafür schon im Voraus um Nachsicht. Ob der Weg, den wir gewählt haben, um die Zeitschrift fortzuführen, passend ist, wird die Zukunft zeigen. Trotz etwaiger Änderungen wollten wir auf jeden Fall dem Geist von Exantas treu bleiben, ein Pfad für die Vermittlung griechischer Kulturelemente in der deutschen Gesellschaft zu sein, ein Raum für einen breiteren kulturellen Austausch und für Information zwischen Deutschen und Griechen, wobei uns die Liebe zu beiden Ländern leitet.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre!
Die Redaktion
Inhalt
IN MEMORIAM
Brief an Kostas Kouvelis – Niki Eideneier
Kostas Kouvelis (1947 -2018)
POLITIK
Die Mazedonien-Frage: Griechenlands nationale Einsamkeit – Dimitris Christopoulos
Das Prespes – Abkommen – Kostas Dimakopoulos
GESPRÄCHE
Floros Floridis
Danae Coulmas
LITERATUR
Lost intranslation – Ulf-Dieter Klemm
Setz dich zu mir und hör zu…- Hans Eideneier
Wer übersetzt griechische Literatur? – Michaela Prinziger
GESCHICHTE
Die Geschichte der deutschen Evangelischen Gemeinde in Thessaloniki – Ingrid Ripka
DIASPORA
Griechische Chöre der Diaspora – Ursula Vryzaki……
KUNST
BÜCHER