8. April 2024

Die Deportation der Romanioten von Ioannina

Von editorial team

Leben und Schicksal einer der ältesten griechisch-jüdischen Gemeinden

16. Mai 2024, 18.00-21.00
Freie Universität Berlin, Seminarzentrum L 116, Otto-von-Simson-Straße 26
Veranstalter: Exantas Berlin e.V. und Centrum Modernes Griechenland/Freie Universität Berlin

Eine Tragödie ist zu erinnern. Vor 80 Jahren, am 25. März 1944, hat die deutsche Besatzungsmacht die Juden und Jüdinnen von Ioannina nach Auschwitz deportiert. Fast die ganze Gemeinde wurde vernichtet. Nur wenige haben überlebt, noch weniger sind nach Ioannina zurückgekehrt.

Wer waren und wer sind die Romanioten? Wodurch unterscheiden sie sich von der größeren Gemeinde der sephardischen Juden, die nach ihrer Vertreibung aus Spanien Ende des 15. Jh. ins Osmanische Reich geflohen sind? Wie wurde Ioannina zum Zentrum der romaniotischen Juden? Wie haben sie dort ihr Leben organisiert? Warum haben so wenige die Flucht ergriffen, nachdem sie die Gerüchte und Nachrichten über die Deportation der Juden aus Thessaloniki erreicht hatten?

Wir wollen an das Leben und das Schicksal dieser besonderen griechisch-jüdischen Gemeinde erinnern und dabei einen der hervorragenden griechisch-jüdischen Intellektuellen und Dichter dieser Gemeinde, Josef Eliyia (1901-1931), in den Blick nehmen.

Heute ist die romaniotische Gemeinde in Ioannina klein, sie schwindet. Doch ist aus dieser kleinen Gemeinde der erste jüdische Bürgermeister Griechenlands hervorgegangen, ihr langjähriger Vorsitzender Moisis Elisaf. Wie wird die Gemeinde nach seinem Tod in 2023 ihr großes kulturelles Erbe in die Zukunft tragen?

 

Programm

18:00   Beginn

18:15   ROMANIOTEN – Ein Dokumentarfilm von Agnes Skalvou und Stelios Tatakis, 2019

19:30    Gespräch mit

  • Dr. Leon Nar, Herausgeber der Werke von Josef Elyia, Thessaloniki
  • Adi Liraz, Künstlerin, Herausgeberin der Reihe Romanioti/Isnafi, Berlin/Ioannina
  • Alexis Ntetorakis, Historiker, Berlin

Moderation: Dr. Andreas Poltermann, Politikwissenschaftler, Berlin

20.30   Ende der Veranstaltung und Empfang

 Die Diskussion wird gedolmetscht. 

Das Foto wurde am 25. März 1944, dem Tag der Deportation der Jüdinnen und Juden von Ioannina, von einem Fotografen der Propagandakompanie der Wehrmacht aufgenommen. Die “Weinende Frau” ist die 18jährige Fani Haim.  Fani hat Auschwitz überlebt. Das Foto steht als Ikone für das Leid der Juden und Jüdinnen Griechenlands im Holocaust. (Foto: Wetzel, Bundesarchiv)